Die Unternehmensgeschichte

Die Unternehmensgeschichte vom Gründungsjahr 1954 bis heute!

Unser Film „70 Jahre Studiosus“ (7:28 min) nimmt Sie mir auf einen Streifzug durch die Jahrzehnte – inklusive Interviews mit Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch, langjährigen Reiseleitern sowie vielen historischen Aufnahmen.

Die 1950er Jahre - Gründung und erste Erfolge

Man schrieb das Frühjahr 1954, als die erste Studiosus-Gruppe per Bus von München "durch die Schluchten des Balkans" nach Griechenland fuhr. Das war die Geburtsstunde der Studiosus Reisen München GmbH. Anfangs hieß das Unternehmen allerdings "Reisedienst Studiosus" und wurde in der Rechtsform der Offenen Handelsgesellschaft geführt. Firmengründer Werner Kubsch fungierte damals als sein erster Reiseleiter. Im ersten Geschäftsjahr hatte Studiosus rund 500 Kunden - zunächst fast ausschließlich Studenten, daher auch der Name Studiosus.

Ging es zunächst nach Griechenland und Italien, folgten im Jahr 1956 Studienreisen nach Ägypten und in den Sudan. Ein Jahr später feierte man bereits ein Jubiläum: die 25. Studienreise "Klassisches Griechenland". Nachdem sich der Ostblock ein wenig geöffnet hatte, begann Studiosus mit Studienreisen in die Tschechoslowakei. Das Angebot wurde nun von Jahr zu Jahr umfassender: Yachtreisen durch die Ägäis, um Sizilien und Sardinien. Auch Albanien, Marokko, Kleinasien und Skandinavien kamen ins Programm. Gleichzeitig begann Studiosus damit, Kunst- und Skireisen für Studenten in München und in den Alpen zu organisieren.

Die 1960er-Jahre - Die ersten Fernreisen und Kataloge

1962 starteten die ersten Städtereisen - nach Moskau, St. Petersburg und Warschau. Den ersten Weitsprung - nach Indien - wagte man 1963. Vier Jahre später setzte Studiosus über den "großen Teich" in die USA. 1964 ist Studiosus der erste Reiseveranstalter in Deutschland, der Reisen in das 1962 unabhängig gewordene Algerien anbietet. Anfang der 1960er-Jahre erscheinen die ersten eigenen Studiosus-Katalog, zunächst in Schwarz-Weiß und im DIN-A5-Format, ab 1967 dann in DIN A4 und teilweise vierfarbig. Ende der 1960er-Jahre reisen rund ein Fünftel aller deutschen Studienreisenden mit Studiosus, der Katalog erreicht eine Auflage von 120.000 Stück.

Die 1970er-Jahre - Neue Reiseformen und mehr als 10.000 Gäste

Studiosus differenziert sein Angebot weiter: Ab 1970 werden maßgeschneiderte Reisen für Sondergruppen ins Ausland für Schulklassen, Vereine oder Volkshochschulen angeboten. Städtereisen werden in einem eigenen Prospekt zusammengefasst, das Incoming Department stellt 1974 einen englischsprachigen Katalog für amerikanische Kunden vor. 1977 veröffentlicht Studiosus erstmals einen Katalog für Sprachreisen. 1979 erfindet Oskar Weiskopf, neben Werner Kubsch Mann der ersten Stunde bei Studiosus, die WanderStudienreisen.

Auch das Angebot an Reisezielen wird stark erweitert, so dass es ab 1977 in zwei Katalogen vorgestellt werden muss. 1978 knackt Studiosus zum ersten Mal die 10.000-Gäste-Marke. Die Kunden sind jetzt nicht mehr nur Studenten, sondern Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die sich für fremde Kulturen interessieren. Das Breward Community College in Cocoa Beach/Florida verleiht Werner Kubsch für seine Verdienste um die völkerverbindende Wirkung des Reisens die Ehrendoktorwürde.

Die 1980er-Jahre - Auszeichnungen und weiteres Wachstum

Studiosus übernimmt ein Reisebüro in der Münchner Amalienstraße. Für seine Verdienste um die Region Friaul nach dem Erdbeben 1976 wird Werner Kubsch 1980 zum Cavaliere della Repubblica ernannt. 1983 erhält er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Im gleichen Jahr tritt sein Sohn Peter-Mario Kubsch in das Unternehmen ein. 1985 überschreitet der Umsatz von Studiosus erstmals die 100-Millionen-DM-Grenze. Neben Griechenland und Italien ist die Sowjetunion ein wichtiges Reiseziel geworden. Das Studiosus-Reisebüro zieht 1989 von Schwabing in die Münchner Innenstadt und ändert den Namen in Studiosus UrlaubsCenter. Im selben Jahr nimmt Studiosus erstmals mit einem eigenen Stand an der Internationalen Tourismusbörse in Berlin ITB teil. Nach dem Mauerfall im November 1989 bietet Studiosus Reisen für Bürger der DDR an - später folgen spezielle Angebote für Bürger der neuen Bundesländer in eigenen Katalogen.

Die 1990er-Jahre - Generationswechsel und nachhaltiges Reisen

Auf Betreiben von Peter-Mario Kubsch richtet sich Studiosus verstärkt in Richtung nachhaltiges Reisen aus. 1990 wird ein "Innerbetrieblicher Umweltausschuss" eingerichtet. Am 17. April 1992 verstirbt Firmengründer Werner Kubsch und Peter-Mario Kubsch übernimmt die Geschäftsführung des Familienunternehmens.

Das Studienreise-Angebot wird mit der Einführung von PreisWert-Studienreisen und ServicePlus-Studienreisen weiter differenziert. 1995 geht YOUNG LINE TRAVEL und 1998 Studiosus me & more, Urlaub für Singles und Alleinreisende, an den Start. Außerdem wird die nachhaltige Ausrichtung weiter vorangetrieben: 1995 wird ein Umweltausschuss und ein Ausschuss für sozial verantwortlicheres Reisen eingerichtet. 1998 besteht Studiosus als erster Reiseveranstalter Europas den "Umwelt-TÜV": Das UmweltManagementSystem wird europaweit nach der EU-Öko-Audit-Verordnung und international nach der Umweltnorm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. 1998 übernimmt Studiosus den Mitbewerber DuMont-Klingenstein und 66 Prozent der Anteile des Fernreisespezialisten Marco Polo Reisen. 1999 kann sich Studiosus erstmals über mehr als 100.000 Gäste freuen.

Die nuller Jahre - Sicherheit wird großgeschrieben

Im Jahr 2000 erreicht Studiosus sein bisheriges Gästehoch mit rund 108.000 Teilnehmern. Das Unternehmen übernimmt 2001 die Marco Polo Reisen GmbH vollständig. Nach den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 ändert sich die politische Weltlage schlagartig. Die Gästezahlen, insbesondere in arabischen Ländern, gehen deutlich zurück. Studiosus reagiert auf die neue Situation mit der Einführung eines umfangreichen Sicherheitsmanagementsystems und beruft einen eigenen Sicherheitsmanager. 2005 wird unter dem Eindruck des verheerenden Tsunamis in Südostasien an Weihnachten 2004 die Studiosus Foundation e.V. gegründet.

Mit dem Marken-Relaunch von Marco Polo und der Einführung des Eventreisen-Katalogs kultimer setzt Studiosus 2005 erfolgreich neue Impulse für sein Angebot. 2007 bietet Studiosus seinen Gästen erstmals die Möglichkeit, die Treibhausgas-Emissionen ihrer Flüge über ein von der Studiosus Foundation gefördertes Projekt in Indien zu kompensieren. Die Weltfinanzkrise, die 2008 beginnt, führt zu Buchungsrückgängen.

Die 2010er-Jahre - Klimaschutz und kleine Gruppen

Das neue Jahrzehnt beginnt mit guten Nachrichten: 2010 erhält Studiosus den Deutschen Nachhaltigkeitspreis verliehen, führt mit Extratouren ein echtes Novum auf dem Studienreisemarkt ein und zählt wieder mehr als 100.000 Gäste. Im Bereich "Nachhaltiges Reisen" geht Studiosus weiter voran und kompensiert ab 2011 die Treibhausgas-Emissionen der gesamten Katalogproduktion sowie sämtlicher Bus-, Bahn- und Schiffsfahrten auf seinen Reisen weltweit. Mit dem Katalog Studiosus smart & small, der auf kleine Gruppen, weniger Besichtigungen, mehr Freizeit und kleinere, charmante Hotels setzt, gelingt 2015 die erfolgreichste Produkteinführung in der Geschichte des Unternehmens. 2017 führt Studiosus mit dem persönlichen Katalog, der die Vorteile eines gedruckten Katalogs mit der Aktualität des Internets verbindet, eine Weltneuheit auf dem Markt ein. Ein Jahr darauf erreicht der Studiosus-Umsatz mit 281 Millionen Euro seinen bisherigen Höchststand. Für das Unternehmen arbeiten jetzt 285 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort in München, davon 9 Auszubildende, und rund 560 Studiosus-Reiseleiterinnen und Reiseleiter in aller Welt.

Die 2020er-Jahre - Pandemie und Neustart

Die 2020er-Jahre beginnen mit einer Katastrophe: Die Corona-Pandemie fordert Millionen Menschenleben weltweit; der Tourismus kommt zeitweise vollständig zum Erliegen. Dank umfangreicher Rücklagen und umfassender staatlicher Unterstützung gelingt es Studiosus, ohne betriebsbedingte Kündigungen durch die Krise zu kommen. Das Unternehmen nutzt die Zeit, um sich digital besser aufzustellen, in die Weiterbildung seiner Reiseleitenden zu investieren und sein Klimaschutzengagement auszubauen. Seit der Saison 2021 kompensiert Studiosus die Treibhausgas-Emissionen aller Flüge, Bus-, Bahn- und Schiffsfahrten sowie der Hotelübernachtungen und Verpflegung auf den Reisen. Für dieses Engagement wird das Unternehmen 2022 mit der EcoTrophea des Deutschen ReiseVerbands ausgezeichnet. Nach dem Ende der Pandemie steigen die Gästezahlen wieder, 2023 kann Studiosus fast den Umsatz von vor der Pandemie erzielen.