So klingt die Welt
Ein Land nicht nur sehen, sondern auch hören: Weil Musik Menschen weltweit über Grenzen hinweg verbindet, überraschen wir Sie auf unseren Reisen immer wieder mit ganz besonderen Glücksmomenten für die Ohren.
Haine voller knorriger Olivenbäume, überragt von den Karstbergen des Psiloritis-Massivs, immer wieder der Duft von Salbei und Thymian: In dem kleinen Dorf Zaros auf Kreta ist Antonis Stefanakis zuhause. Der 85-Jährige ist Instrumentenbauer. Seine Spezialität: griechische Zupfinstrumente wie Bouzouki, Lyra oder Mandoline, aber auch verschiedene Flöten. Schon als Kind und Jugendlicher widmete er sich dem Instrumentenbau – und dem kretischen Tanz. Als professioneller Tänzer tourte er sogar durch mehrere Länder, bis die griechische Militärdiktatur der 1960er- und 1970er-Jahre seiner Karriere ein Ende setzte. Antonis Stefanakis ging nach München, wo er als Lkw-Fahrer arbeitete. Welcher Zufall ihn dort wieder zum Instrumentenbau brachte, erzählt Ihnen der Meister in seiner kleinen Werkstatt – auf Deutsch. Natürlich zeigt er Ihnen auch, wie er ein Stück Holz zum Leben erweckt und bringt die Saiten seiner Instrumente für Sie zum Klingen.
Studiosus baut auf seinen Reisen immer wieder Begegnungen mit Sängern, Musikern oder Instrumentenbauern ein. Und manchmal gibt es auch exklusive Konzerte und Aufführungen nur für Studiosus-Gäste.
Gesang am Lagerfeuer
In Polen öffnet etwa die barocke Wallfahrtskirche Heiligelinde ihre Türen – und dann erklingt die reich geschmückte Orgel für Sie. Die Jesuiten wussten schon im frühen 18. Jahrhundert, was die Seele zum Tanzen bringt. Apropos Tanzen: Bewegliche Schnitzfiguren am Gehäuse der Orgel scheinen sich tatsächlich im Takt zu wiegen. Hoch im Norden Finnlands, in den Wäldern des Lemmenjoki-Nationalparks, begrüßt Sie eine samische Familie am Lagerfeuer. Während der Kaffee über den Flammen kocht, stimmen die Gastgeber ihren Joik an – ihren samischen Gesang. Wie sich der Alltag zwischen Tradition und Moderne anfühlt, erfahren Sie natürlich ebenfalls.
Zwischen Gestern und Heute balancieren auch die Studenten der jahrhundertealten Universität im portugiesischen Coimbra. Sie tragen schwarze Umhänge wie einst, und auch sonst halten sie gern an alten Bräuchen fest. Einer davon: Fado. Es gibt wenige Musikstile, die so sehnsuchtsvoll klingen wie dieses immaterielle UNESCO-Welterbe. Unglückliche Liebe, Portugals frühere Größe als Seefahrernation oder einfach das portugiesischste aller Lebensgefühle, die Saudade, der Weltschmerz – davon berichten die Fadistas. In Coimbra präsentiert Ihnen eine Gruppe von Studenten ihre Version des Fados.
Überraschende Highlights
Momente der Ekstase erleben Sie hingegen in Indien. In Varanasi, der heiligsten Stadt der Hindus, empfängt Sie der Tänzer Babloo Maharaj mit seiner Gruppe. Der treibende Sound der Tabla-Trommeln untermalt filigrane Bewegungen mit Fingern, Augen und Füßen. Große indische Kunst, die überrascht und fasziniert.
Und auch wenn keine musikalischen Begegnungen auf dem Programm stehen, bauen die Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleiter immer wieder akustische Bereicherungen in ihre Führungen ein – mit dem Studiosus-Audioset. Zum Beispiel auf Zypern: Im Höhlenkloster des heiligen Neophytos untermalen die Klänge des orthodoxen Ave Maria die bunten byzantinischen Fresken. Und in Griechenland vermischen sich Antike und Moderne auf schönste Weise. Im Theater von Epidauros fühlen Sie sich plötzlich in die 1960er-Jahre zurückversetzt, als Opernlegende Maria Callas dort auf der antiken Bühne die Norma gab. Auch Ihnen singt sie ihre berühmtesten Arien in die Kopfhörer – selten sind Besichtigungen so ergreifend.