Rom ganz privat
Begegnungen mit Einheimischen, den Alltag vor Ort miterleben, spüren, wie ein Land so tickt – das ist Programm auf jeder Studiosus-Reise. Auf dem Städtetrip nach Rom von Studiosus smart & small lädt Cristina Rossetti die Gäste zum Abendessen zu sich nach Hause ein.
Sie macht noch eine Flasche von dem Roten auf, der so gut zu ihrem Walnusspesto passt: Auch der ist samtig und cremig, auch der erzeugt dieses wohlig warme Gefühl im Bauch. Draußen im Wohnzimmer unterhalten sich ihre Gäste, es wird laut gelacht. Sie schaut kurz zu Nerone hinaus, den das alles nicht sonderlich zu interessieren scheint: Ihr Hund schläft einfach weiter und zuckt im Traum mit den Ohren. In der Küche füllt seine Besitzerin jetzt die Gnocchi in die Schüssel, nimmt die Flasche Wein und bringt dann alles hinaus zu ihren Gästen. Sie wird mit lautem Hallo begrüßt.
Ein Abendessen bei Cristina Rossetti bildet den Abschluss der Rom-Reise „La dolce vita“ von Studiosus smart & small
– und ist ein Erlebnis. Am Nachmittag haben die Gäste bei Caravaggio, Bernini und Raffael in der Villa Borghese vorbeigeschaut, jetzt sitzen sie in Cristinas Wohnzimmer und bekommen Wein und Gnocchi mit Walnusspesto serviert. Die Gastgeberin erklärt kurz, was sie da auf den Tisch gestellt hat. Und dass alle Zutaten vom Markt sind, morgens frisch eingekauft, das mache sie immer so. „Und jetzt hole ich die beiden anderen Schüsseln“, sagt sie auf Englisch. „Nicht, dass jemand auf die Idee kommt, das wäre schon alles!“
Eigentlich ist Cristina Rossetti studierte Kunstkonservatorin. Etliche Jahre hat sie sich in Rom um alte Gemälde gekümmert, dann zog sie nach London und restaurierte dort Wohnungen in historischen Gebäuden. Und ihre Leidenschaft fürs Kochen? Hat sie die von Mamma und Nonna geerbt? Nein, nein – Cristina winkt ab, während sie sich am Herd um den nächsten Gang kümmert. „Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber: Das waren keine großen Köchinnen.“ Das Interesse am Kochen habe tatsächlich erst ihre Schwiegermutter in ihr geweckt. „Die hatte fast immer Gäste zum Abendessen im Haus. Das fand ich wunderbar, die Geselligkeit, die Gespräche, die Liebe zum Essen. Irgendwann dachte ich: Das wäre doch auch was für dich. Als Studiosus dann ein besonderes Erlebnis für Rom-Reisende suchte, einen Abend im kleinen, privaten Rahmen, habe ich mich vorgestellt.“
Und wie gelingt ihr das?
Dass sich ihre Gäste vom ersten Moment an wie zuhause fühlen? Ach, sagt Cristina Rossetti, das wisse sie auch nicht so genau. Das passiere einfach. „Wahrscheinlich merken die Leute, dass ich das mit Lust und Liebe mache und mich über jeden Gast freue.“ Jemand im Wohnzimmer fragt sie etwas, sie streckt den Kopf aus der Küche. Nerone? Klar könne man den streicheln. Der sei zwar ziemlich groß, habe aber ein buddhistisches Gemüt.
„Wir bekommen sehr, sehr viel positives Feedback auf diese Abendessen.“ Claudia Beyer ist Reiseleiterin bei Studiosus und hat die Gruppe in den vergangenen Tagen in der Ewigen Stadt begleitet. Natürlich würden sich die Gäste am letzten Abend einer Reise schon besser kennen – aber eigentlich erlebe sie jedes Mal, dass die Stimmung in der Reisegruppe beim Besuch in Cristinas Wohnung noch einmal lockerer und freundschaftlicher werde. „Manche sind dann fast schon euphorisch. Das liegt sicher auch an all den Eindrücken der letzten Tage. Ganz bestimmt aber hat das auch mit der Atmosphäre hier zu tun. Man fühlt sich keine Sekunde lang fremd in Cristinas Wohnung.“
Die hat mittlerweile den zweiten Gang vorbereitet:
Huhn nach Jägerart mit Paprika. Ihr Sohn Carlo ist gekommen und hilft beim Servieren. Und weil sie selbst deswegen jetzt ein paar Minuten Zeit hat, kommt Cristina an den Tisch. Erkundigt sich, nimmt Komplimente entgegen, schenkt Wein nach, beantwortet Fragen. Meistens koche sie Gerichte, die sie als Kind schon gerne gegessen habe, erzählt sie, Lasagne, Ravioli, Fleischbällchen in Tomatensoße. Und die klassischen Desserts: Tiramisu, Eis, Apfelkuchen. An manchen Abenden wählt sie ein typisch römisches, aber weniger bekanntes Gericht aus und erklärt den Gästen dessen Geschichte. Das kann z. B. eine Kichererbsensuppe mit Rosmarin sein oder auch ein Ricotta-Sauerkirsch-Kuchen, den man bis heute eigentlich nur in den Restaurants des alten jüdischen Viertels in Rom bekommt.
Zum Schluss: eine Panacotta. Espresso. Ein letztes Glas Wein. Natürlich wird nach Rezepten gefragt. Und natürlich fällt der Aufbruch dann irgendwie schwer: Ist ja der letzte Abend, eine U-Bahn-Fahrt noch zurück zum Hotel, morgen früh dann zum Flughafen, und die Rom-Reise ist zu Ende. Für ein paar Sekunden noch kann Cristina ihre Gäste draußen im Hausflur reden hören, dann wird es still in der Wohnung. Aufräumen wird sie später, jetzt setzt sie sich erst einmal für ein paar Minuten in ihre geliebte Küche. Ihr Handy vibriert, einer der Gäste schickt ein Selfie, lachende Menschen in ihrem Wohnzimmer, die Gastgeberin mittendrin. Sie steht auf, schaut in die Töpfe und holt sich einen Teller aus dem Schrank. Auf dem Wohnzimmertisch steht noch eine Flasche mit einem Rest Rotwein. Und von den Gnocchi mit Walnusspesto sind auch noch welche da.
Die Rom-Reise „La dolce vita“ finden Sie im Katalog „Studiosus smart & small 2025“ auf Seite 32 oder hier: https://www.studiosus.com/Italien/Rom/smart-and-small/0447F Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro.
Die Reise ist auch 2026 im Programm.