Ein einzigartiges Miteinander
Einmal im Jahr ist Wunschzettel-Zeit in der Studiosus-Reiseleiterabteilung. Im April trudeln hunderte Listen aus der ganzen Welt in der Münchner Zentrale ein, Absender sind die Studiosus-Reiseleiterinnen und Reiseleiter. Was sich da gewünscht wird? „Bei der Einsatzplanung für die neue Saison fragen wir die Kollegen immer, welche Reisen sie am liebsten führen möchten“, sagt Angela Ben Aïssa, Leiterin der Aus- und Weiterbildung national. „Unsere Disponentinnen sehen sich nämlich jede Reise genau an und überlegen, wer zu welcher Reise passen würde.“ Ihre Einschätzung stimmen sie dann mit den Reiseleiterwünschen ab.
Immer in Kontakt
Wem liegt welches Reiseziel am besten? Wer kennt sich mit welchem Thema besonders gut aus? Wer hat einen guten Draht zu jüngeren oder zu älteren Gästen? Wer begeistert sich für Wanderungen? Solche und andere Fragen stellen sich die Disponentinnen bei der Einsatzplanung – und die können sie nur beantworten, weil die komplette Abteilung einen sehr engen Kontakt zu den 570 Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleitern pflegt. „Dieses Wissen kann keine Datenbank erfassen, da steckt einfach sehr viel persönliche Kommunikation dahinter“, so Angela Ben Aïssa.
Auch als die Welt pandemiebedingt stillstand und Studiosus keine Reisen durchführen konnte, blieb die Abteilung mit den Reiseleitern in Kontakt. „Wir wussten immer, wie es den Kollegen geht. Wir haben viel telefoniert und uns über zwanglose Online-Treffen ausgetauscht“, erinnert sich auch Isa Kubsch, Leiterin der Reiseleiter-Disposition. Und weil man aus Lockdowns und geschlossenen Grenzen das Beste machen muss, stellte die Abteilung eine virtuelle Weiterbildungsreihe auf die Beine. Jeden Dienstag um 14 Uhr saßen die Reiseleiter zuhause vor ihren Bildschirmen und beschäftigten sich mit Themen wie Gletscherkunde oder der Kulturgeschichte der europäischen Mode.
Zusammen die Krise gemeistert
„Dieser wöchentliche Termin hat allen Beteiligten eine Struktur gegeben. Wir haben die Kollegen auch immer über sämtliche Entwicklungen bei uns im Haus auf dem Laufenden gehalten“, so Angela Ben Aïssa. Dieses sehr offene und zugewandte Miteinander im Unternehmen habe sich ausgezahlt: „Die Reihen sind bei Studiosus weiterhin geschlossen, trotz Reisepause sind uns die allermeisten Reiseleiter treu geblieben.“ Und das ist in diesen Zeiten alles andere als selbstverständlich. Dass die Reiseleiter zufrieden sind, kommt natürlich auch den Gästen zugute: Wenn jemand die Reise führt, der Spaß an der Sache hat, wird das Erlebnis umso schöner.
Die Reiseleiterinnen und Reiseleiter sind das Gesicht von Studiosus – und prägen die Qualität der Reisen besonders stark. Wie findet die Reiseleiterabteilung solche herausragende Persönlichkeiten? „Wir machen uns die Auswahl und Ausbildung neuer Reiseleiter nicht leicht. Wir wählen die Kandidaten sorgfältig aus und bereiten sie umfassend auf ihre Aufgaben vor. Wir haben einen riesigen Erfahrungsschatz, aus dem wir schöpfen können. Wir wissen genau, was eine Studiosus-Reiseleitung ausmacht und wen wir brauchen. Und klar, die Anforderungen sind hoch“, berichtet Angela Ben Aïssa.
Unterstützung immer in Sicht
Überzeugt ein Bewerber bei Vorstellungsgespräch und Auswahl, wird er in den nächsten Ausbildungsschritten eng begleitet und entsprechend seiner bereits vorhandenen Fähigkeiten und Kenntnisse in Seminaren und Schulungen gefördert. Bei einer Einweisungsreise lernen die zukünftigen Studiosus-Reiseleiter als Trainee erfahrener Kollegen auf einer geeigneten Reise im jeweiligen Zielgebiet, wie die Theorie in die Praxis vor Ort umzusetzen ist. Und auch bei der ersten eigenen Reise stehen „alte Hasen“ als Coach bereit, um im Zweifelsfall aus der Ferne weiterzuhelfen.
Damit ist der Lernprozess bei Studiosus jedoch noch nicht abgeschlossen. Jedes Jahr finden zahlreiche Weiterbildungsseminare zu kunsthistorischen oder gesellschaftspolitischen Themen statt, in der Corona-Zeit in Form der bereits erwähnten Online-Vorträge. „Auch unser Weiterbildungsangebot wird eigentlich erst dadurch interessant, dass wir durch den regelmäßigen Austausch mit unseren Reiseleitern, aber auch durch die Rückmeldungen unserer Gäste, wissen, welche Themen wichtig sind und gewünscht werden“, sagt Angela Ben Aïssa.
Auf Picknicktour durch Deutschland
Als sich die Reisedurchführung im Frühjahr 2022 wieder weitestgehend normalisiert hatte, kam der Reiseleiterabteilung eine Idee. Die virtuellen Weiterbildungen waren ein voller Erfolg gewesen: Sie hatten viele Reiseleiterinnen und Reiseleiter erreicht, auch in den entlegensten Teilen der Welt, aber persönlich gesehen hatte man sich doch nicht. Eine Situation, die für Studiosus durchaus ungewöhnlich war, denn vor Corona waren Reiseleiter regelmäßig in der Münchner Zentrale zu Gast gewesen, bei Festen, Workshops oder anderen Veranstaltungen. „Wir fragten uns: Wie können wir uns mal wieder persönlich begegnen?“, erinnert sich Angela Ben Aïssa. Die Antwort: auf einer Picknicktour. Ende Juli, Anfang August 2022 fuhr die Abteilung zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus den Länderteams mit einem Bus einmal quer durch die Bundesrepublik, um zumindest die in Deutschland lebenden Studiosus-Reiseleiter endlich wieder einmal persönlich in die Arme zu nehmen. Im Gepäck: Picknickdecken und Proviant. Man traf sich an Stadtstränden und Seen, in Parks, Weinbergen und Schlossgärten.
„Das war wirklich sehr schön“, berichtet Angela Ben Aïssa. Auch die Eingeladenen waren begeistert: „Eine tolle Idee, nicht nur weil Ihr euch wirklich schöne Orte für die Treffen ausgesucht habt, sondern auch die Idee an sich: Wann kommt die Firma schon zu den Mitarbeitern? Das habe ich so noch nie gehört“, meinte ein Reiseleiter. Und sogar ein paar Kolleginnen und Kollegen aus Israel, Spanien und Italien, die in Deutschland ihren Urlaub verbrachten, waren gekommen. Einmal mehr ein Beweis, dass die Reiseleiterabteilung nicht nur damit einen großartigen Job gemacht hat.