Von Hausaufgaben-Betreuung bis Frauenfußball

Die Studiosus-Reise führt an einem der ersten Tage nach Kliptown, einem Teil von Soweto, die ehemals größte Township Südafrikas. Dort besuchen die Gäste das Kliptown Youth Program. Aus dem Meer von Wellblechhütten ragt ein moderner Gebäudekomplex heraus, der 2022 dank der Finanzierung durch einen Großspender gebaut werden konnte. „Es ist schon unglaublich“, sagt Ruth Hopfer-Kubsch, Vorständin der Studiosus Foundation e. V., „welche großartige Entwicklung dieses Projekt in den über zwölf Jahren, die wir es unterstützen, genommen hat.“

Eine Gruppe junger Einheimischer übernahm hier 2007 die leerstehenden Wohncontainer eines ehemaligen Kindergartens und machte daraus, unterstützt von lokalen ehrenamtlichen Helfern und Spenden, ein erfolgreiches Sozialzentrum, inklusive Ausbildungsangebot und Sportmöglichkeiten. Unter der Leitung des Gründers Thulani Madondo konnte das Projekt sein Angebot über die Jahre enorm ausweiten – auch dank der kontinuierlichen Unterstützung der Studiosus Foundation e. V.

Was über all die Zeit gleich geblieben ist: Den Studiosus-Gästen führen die Jugendlichen oft den „Gummistiefel-Tanz“ vor – und machen sie so mit einer Tanztradition vertraut, deren Wurzeln bis Ende des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Damals sollen schwarze Arbeiter in den Goldminen von Johannesburg diesen Tanz entwickelt haben. Beeindruckt von dem Projekt, spenden viele Studiosus-Gäste oft spontan noch vor Ort für eine bessere Zukunft der jungen Menschen.

Förderschwerpunkt Afrika

Das Kliptown Youth Program ist eines von aktuell 15 Projekten, die von der Studiosus Foundation e. V. unterstützt werden. In Afrika fördert der gemeinnützige Verein fünf weitere Projekte: Seit 2022 unterstützt er das St. Luigi Scrosoppi Care Center in Südafrika. Die soziale Einrichtung liegt in einem der ärmsten Townships von Oudtshoorn. Sie bietet Mittagessen sowie Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche sowie Hilfe bei Schule und Ausbildung. Mit der Unterstützung der Studiosus Foundation e. V. entsteht ein Gemüsegarten, der gemeinsam mit Jugendlichen bearbeitet wird.

Schon länger im Portfolio der Studiosus Foundation e. V. ist das Projekt Kindu Trust im äthiopischen Gondar. Es wurde 1999 gegründet, um sozial benachteiligten Familien Unterstützung zu bieten. Und in Uganda leistet die Studiosus Foundation e. V. finanzielle Hilfe für das Projekt Totya Platform Limited, welches Frauen und Mädchen Präventions- und Unterstützungsangebote zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zur Verfügung stellt.

Öko-Projekte in Madagaskar

Ökologisch ausgerichtet sind die Förderprojekte in Madagaskar. In Toliara hilft der Verein beim Aufbau einer energieeffizienten Schulküche. Und in Tulear wird ein CO2-Kompensationsprojekt unterstützt. Dies gelingt in Kooperation mit der Schweizer Organisation ADES-Solaire, die vor Ort energieeffiziente Kocher sowie Solarkocher produziert. In Verbindung mit Umweltschulungen werden diese an die Bevölkerung ausgegeben.

Lateinamerika: von Bolivien bis Kuba

Ein weiterer geografischer Förderschwerpunkt ist Lateinamerika: In Bolivien unterstützt die Studiosus Foundation e. V. das Sozialprojekt Wiphala in El Alto, eine Trabantenstadt vor den Toren der Hauptstadt La Paz. Das von einem sehr engagierten Team geleitete Projekthaus ist Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die aus schwierigsten Verhältnissen kommen und zur Unterstützung der Familie täglich auf der Straße arbeiten. Die Kinder und Jugendlichen erhalten ein Mittagessen, Nachmittagstee, medizinische Versorgung und werden bei den Hausaufgaben betreut. Auch Ausbildungsprogramme, Elternarbeit und die Zusammenarbeit mit den Schulen werden organisiert. So möchte die Fundación Wiphala den Kindern und Jugendlichen eine echte Perspektive bieten und ihnen helfen.

Weitere Projekte der Studiosus Foundation e. V. in Lateinamerika sind eine Schule in Ecuador, eine Töpferschule in Nicaragua und eine Berufsschule in Kuba.

Asien: von Indien bis Kambodscha

In Asien werden ebenfalls vier Projekte unterstützt, darunter „Magic Bus India“: Seit über 20 Jahren fördert die Magic Bus Foundation India Kinder von Schulbeginn an durch Sportprojekte. Gegründet wurde Magic Bus in Mumbai und ist mittlerweile in 22 indischen Bundesstaaten aktiv. Mit Hilfe der Studiosus Foundation e. V. konnte Magic Bus auch in Jaipur, Rajasthan, tätig werden. In Zusammenarbeit mit der Community Jal Mahal, den dortigen Schulen und einem gut ausgebildeten Team gibt es hier Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern. Über Sport, Spiel- und Förderprogramme bekommen diese die Möglichkeit zum Austausch und Lernen, auch dank eines neuen Lernzentrums. Zugleich besuchen die Mitarbeiter die Familien und Jugendlichen, um sie zu beraten. Dieses Programm zielt darauf ab, dass Jungen wie Mädchen eine gute Schul- und Berufsausbildung abschließen. Neben Magic Bus unterstützt die Studiosus Foundation in Asien Schul- und Ausbildungsprojekte in Nepal, Sri Lanka und Kambodscha.

Mädchen am Ball in Bethlehem

Auch im Nahen Osten ist die Studiosus Foundation e. V. aktiv. Gefördert wird das sehr erfolgreiche Frauenfußball-Projekt „Diyar“ der palästinensischen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bethlehem, das mittlerweile drei Mädchen-Fußballteams umfasst. Es dient der Völkerverständigung, Förderung von Mädchen und jungen Frauen und will diese über Sport und Spiel stärken und ihnen Perspektiven ermöglichen.

„Ich bin sehr froh“, sagt Ruth Hopfer-Kubsch, „dass wir dank Rücklagen und Spenden von Studiosus-Gästen auch während der Corona-Pandemie ausgewählte Projekte weiter unterstützen konnten. Nach dem Ende der Pandemie und dem Wiederanlaufen des Tourismus bin ich zuversichtlich, unsere Förderung bald wieder im gewohnten Umfang leisten zu können.“

Mehr Infos zur Studiosus Foundation e. V. finden Sie hier:  https://www.studiosus-foundation.org/

Einen Überblick über alle laufenden Projekte der Studiosus Foundation e. V. finden Sie hier.