Begegnungen, die besonders berühren

Auf einer Reise nicht nur ein Land kennenlernen, sondern auch die Menschen, die dort leben – Fragen stellen, den Horizont erweitern, Brücken bauen.

Begegnungen, die besonders berühren

Das ist das Motto von Studiosus, und deshalb sind Begegnungen mit den Menschen vor Ort ein fester Bestandteil unserer Reisen. Nicht nur die Gäste schätzen die Treffen. Auch die Reiseleiterinnen und Reiseleiter genießen den Kontakt mit den Einheimischen – und haben natürlich ihre ganz persönliche Lieblingsbegegnung.

Corina Oosterveen: Studentinnen in Tunis

„Schon die Location ist ein Highlight: ein wunderschönes Restaurant in den Altstadtgassen von Tunis, untergebracht in einem typischen arabischen Stadthaus, innen verziert mit kunstvollen Kachelmosaiken. In diesem Ambiente treffen wir tunesische Studentinnen und Studenten des Goethe-Instituts, die seit einiger Zeit Deutsch lernen. Meistens sind es junge Frauen, hochgebildet, selbstbewusst. An kleinen Tischen sitzen dann vier bis fünf Studiosus-Gäste mit je einer Studentin zusammen, genießen das gute Essen und unterhalten sich. Für mich ist das eine Begegnung, wie sie sein soll: Bei beiden Seiten besteht ein echtes Interesse an dem Austausch, beide Seiten haben etwas davon. Viele der Studentinnen planen, in naher Zukunft in Deutschland zu arbeiten, oft im medizinischen Bereich. Für sie ist das Gespräch eine Möglichkeit, sich schon einmal darauf vorzubereiten und Fragen zu stellen. Und meine Gäste bekommen Einblicke in das junge Leben von Tunis. Ich bereite die Studiosus-Gruppe und die Studentinnen zwar auf das Treffen vor, halte mich aber ansonsten im Hintergrund und beobachte das Ganze nur. Oft habe ich sogar das Gefühl, dass ich stören würde. Und genau das freut mich besonders. Die Gespräche laufen einfach von selbst, es wird gelacht, alle Beteiligten sind sehr offen und neugierig. Meine Gäste sprechen noch Tage danach von dieser bereichernden Begegnung.“

Weitere spannende Tipps und Informationen über Tunesiens Hauptstadt gibt Ihnen Studiosus-Reiseleiterin Corina Oosterveen im Studiosus-Reise-Podcast über Tunis.

Sie möchten Tunis auf einer Rundreise mit Studiosus erleben? Hier finden Sie unsere Tunesien-Reise.


Jürgen Buch: Anželika, Denkmalschützerin in Vilnius

„Anželika Vežiene begegnet uns im uralten Franziskanerkloster von Vilnius. Während an einer Säule im Kirchenschiff ein Restaurator Farbschichten freilegt, erzählt sie den Studiosus-Gästen davon, was die Kirche vor allem im 20. Jahrhundert mitgemacht hat. Anželika Vežiene arbeitet beim litauischen Denkmalschutz und nimmt uns mit auf eine Zeitreise und auf eine Spurensuche. Was hat es mit einem geheimnisvollen Mauerdurchbruch auf sich? Welche Spuren der sowjetischen Zeit sind zu sehen – und wie ist damit umzugehen? Und was soll die Restaurierung eigentlich wiederherstellen? Den „Urzustand“ einer backsteingotischen Kirche? Oder das barockisierte Ensemble, das hier bis zum Beginn der sowjetischen Zeit bestand – bis die Kirche keine Kirche mehr war, sondern vor allen Dingen ein Lagerhaus? Warum arbeiten die Restauratoren so und nicht anders? Und dann auch noch in Abstimmung mit den polnischen Franziskanern und Eigentümern des Klosters, die heute wieder hier an Ort und Stelle sind? So wird die Begegnung mit ihr schnell zu einer interessanten Gesprächsrunde über die Gesellschaft im Großen und Kleinen, und führt auf verschlungenen Wegen bis in den Klosterhof, den sonst niemand zu sehen bekommt. Warum so und nicht anders? Das ist Anželika Vežienes zentrale Frage im Umgang mit Geschichte und Gegenwart. Für mich immer wieder spannend, weil sie zeigt, wie vielschichtig im wahrsten Sinne des Wortes die Gegenwart ist, durch die wir uns bewegen.“

Mehr über Litauens Hauptstadt erfahren? Dann hören Sie doch die Folge Vilnius des Studiosus-Reise-Podcasts an – mit Studiosus-Reiseleiter Jürgen Buch.

Sie möchten Vilnius auf einer Rundreise mit Studiosus erleben? Hier finden Sie alle unsere Reisen ins Baltikum mit Besuch von Vilnius.


Dr. Brigitta Graf: Fiorella, Maskenmacherin in Venedig

„Schon am Vorabend bereite ich meine Gäste auf diese Begegnung vor: mit einem kurzen Vortrag, bei Wein und Häppchen, über die Commedia dell’arte. Denn nicht nur beim Karneval von Venedig, sondern auch bei der italienischen
Stegreifkomödie kommen für die verschiedenen, immer wiederkehrenden Figuren ganz besondere Requisiten zum Einsatz: Masken. Am nächsten Tag spazieren wir dann durch die Gassen Venedigs zum Arbeitsplatz von Fiorella – sie ist
traditionelle Maskenmacherin. Vorne ist der Laden, hinten die Werkstatt, und alles ist ganz klein und voll. Es riecht nach Leim und Acryl, überall liegen Masken in verschiedenen Stadien. Die Studiosus-Gruppe nimmt auf Hockern Platz und schaut Fiorella bei ihrer Arbeit zu. Obwohl sie schon seit vielen Jahren Masken herstellt, sprüht sie bei jedem Besuch vor Energie. Voller Hingabe zeigt sie den Gästen ihr Handwerk. Und dabei hat sie sogar auch schon für bekannte Hollywood-Produktionen gearbeitet! Jede Maske ist ein Unikat, alles ist Handarbeit. Das fertige Exemplar gibt Fiorella dann durch die Reihen, und wer möchte, darf es auch vorsichtig anprobieren. Was mich jedes Mal sehr berührt, ist die Ergriffenheit meiner Gäste. Die Studiosus-Gruppen sind sonst sehr diszipliniert und hören ruhig zu, aber in der Werkstatt von Fiorella können sie ihre Begeisterung nicht zurückhalten. Sie staunen miteinander, tuscheln, machen Fotos, stellen Fragen. Manche Gäste kaufen am Ende sogar eine Maske – und alle freuen sich gemeinsam, dass dieses wunderschöne Kunstwerk nun Teil der Gruppe ist.“

Möchten Sie mehr über Venedig erfahren? Studiosus-Reiseleiterin Dr. Brigitta Graf stellt Ihnen ihre Lieblingsstadt im Studiosus-Reise-Podcast über Venedig näher vor.

Sie möchten die Lagunenstadt auf einer Rundreise mit Studiosus erleben? Hier finden Sie alle unsere Venedig-Reisen.